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Bürgerbus für Niddas Senioren benötigt
Für Senioren ohne Auto aus einem der 18 Niddaer Stadtteile wird der Alltag zur Herausforderung. Ein Bürgerbus kann helfen, sind sich die Mitglieder des Niddaer Seniorenbeirats sicher.
Über 118 Quadratkilometer sind die 18 Stadtteile der Großgemeinde Nidda verteilt. In nur wenigen Dörfern gibt es noch die Möglichkeit, einzukaufen. Ärzte, Apotheken, Optiker und andere Geschäfte sind in der Kernstadt konzentriert. »Das Liniennetz des ÖPNV bezieht nicht alle der Großgemeinde Nidda angehörigen Stadtteile mit ein«, wird in einer Interessensbekundung des Seniorenbeirats für ein Förderprogramm begründet. Zudem sei der Fahrplan für die Senioren wenig hilfreich.
Der Niddaer Seniorenbeirat beschäftigt sich seit Langem mit der Möglichkeit, einen Bürgerbus anzuschaffen, um ein Mitfahrangebot zu schaffen. Nun wird es konkret. Der Seniorenbeirat wird seine Informationen und die Empfehlung an die Stadtverordneten und den Magistrat weiterleiten. Darüber bestand während einer Sitzung im Alten Kino Konsens. Einen Antrag kann der Beirat laut Hauptsatzung der Stadt nicht stellen. Ein Zustand, der sich ändern sollte und auch ändern lässt, sagte Jürgen Heldt.
Der Bedarf an Mitfahrgelegenheiten ist dringend, begründete Marlies Fels, die stellvertretende Vorsitzende. Die Mitglieder des Seniorenbeirats stehen im direkten Kontakt zu den Vertretern der älteren Generation. Sie sind Multiplikatoren, Vorsitzende oder Aktive in Seniorenvertretungen und Institutionen, wie zum Beispiel in den örtlichen Seniorenclubs, der AWO, dem VdK, des Mittagstischs in der Kernstadt, des Dorftreffs Neue Mitte in Wallernhausen, des Seniorenbeirat vom Wetteraukreis oder auch des Landesseniorenbeirats.
Startfinanzierung über fünf Jahre
Marlies Fels und Günter Sczeponek hatten sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Sie informierten sich über den Bürgerbus in Büdingen, der seit eineinhalb Jahren fährt und auch von den Vereinen rege genutzt wird. Möglich wäre, dass die Stadt Nidda ebenfalls einen Antrag beim Fachzentrum für Mobilität im ländlichen Raum stellt. Über das Förderprogramm »Land hat Zukunft – Heimat Hessen« könnte ein Elektrobus, in dem acht Personen Platz haben, beschafft werden. Die Ladesäule und auch die Betankung für fünf Jahre wären kostenfrei. Lediglich die Betriebskosten müsste die Stadt übernehmen. Eine wesentliche Voraussetzung für den Busbetrieb ist, dass Ehrenamtliche ihn steuern. Die Fahrer müssen vorher eine Gesundheitsprüfung absolvieren. Wie oft und wohin mit dem Bus gefahren wird, kann individuell entschieden werden.
Ein Kleinbus für die Senioren ist bereits in Nidda unterwegs. Ehrenamtliche holen einige Senioren in den Stadtteilen ab, die den Mittagstisch im Karl-Dietz-Haus nutzen. Der Bus ist in die Jahre gekommen. Die Stadt beabsichtigt, ihn in absehbarer Zeit durch einen neuen zu ersetzen. Mit einem zusätzlichen Bürgerbus könnten auch Senioren zum Beispiel aus Schwickartshausen oder Fauerbach nach Wallernhausen zum Seniorentreff oder zum dortigen Mittagstisch kutschiert werden. Solche Angebote könne man ausbauen. »Wir müssen nicht in jedem Stadtteil einen Seniorentreff haben, sondern könnten die Menschen zusammenführen«, sagte die Vorsitzende Ute Kohlbecher. Klar ist auch, dass es nicht darum geht, den jetzigen Bus zu ersetzen, sondern das Angebot durch einen zweiten auszuweiten. Auch solle dies kein Parallelverkehr zum ÖPNV darstellen.
Die Koordination wird dem Seniorenrat nicht in den Schoss fallen. Gerald Wagner formulierte die Hoffnung, dass sich durch diese Aktion neue Ehrenamtliche für die Fahrdienste melden. »Eine enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist hier gefragt«, betonte Marlies Fels.
Marlies Fels riet zur Eile: Die Ausschreibungen für die Neuanschaffungen der Busse würden bereits laufen und selbst bei einer Bewilligung könne die Auslieferung ein bis eineinhalb Jahre dauern. Sein Interesse für Nidda hat der Beirat bereits schriftlich bekundet. Nun muss die Stadtverordnetenversammlung das Vorhaben absegnen.